Wo sich Smaragdeidechsen und Dungkäfer "Gute Nacht" sagen: Zwei Jungbauern schützen eine Arche der Vielfalt im Nordburgenland. Ihr bedeutsamer Einsatz macht sie zu Gewinnern des Jugendbewerbs "Changemaker #nature!"

Als Matthias und Simon Erharth den Familienbetrieb übernahmen, war klar, wo die Reise hingeht: Sie stellten sich in den Dienst für Diptam, Gottesanbeterin und vielen weiteren seltenen Arten. Sie schätzen den unbezahlbaren Wert der Biodiversität, was sie zu Vorreitern einer Region macht, die von Monokultur und Einfalt geprägt ist. Danke ihrem Einsatz erstrahlt heute ein Juwel der Artenvielfalt zwischen dem Leithagebirge und dem Neusiedler See

Mit Zackelschafen und Pinzgauer Strahlenziegen gegen das Artensterben: Matthias und Simon Erharth, begeisterte Junglandwirte aus Donnerskirchen, engagieren sich mit ihrem Projekt für den Schutz gefährdeter Fauna, Flora und alter Nutztierrassen. Gemeinsam mit ihrer Familie beleben sie Magerwiesen und Trockenrasengebiete wieder und lassen so eine einzigartige Kulturlandschaft erblühen.

Ihr Ziel: Die Harmonie zwischen Landwirtschaft und Natur herstellen und ein Zeichen gegen das Artensterben setzen.

"Ich liebe, wenn es raschelt! Schon als Kind faszinierten mich die bunte und vielfältige Fauna und Flora, besonders Dungkäfer und Smaragdeidechsen. Wenn wir diese sensiblen Hutweiden nicht nachhaltig beweiden, verschwinden die seltenen Pflanzen und ihre tierischen Bewohner. Auch die Vögel bleiben aus. Viele Bauern und Bäuerinnen halten ihre Tiere heute im Stall oder setzen auf Monokultur, was der Natur auf Kosten seltener und faszinierender Tiere und Pflanzen schadet." - Simon Erharth

Die Vision der Brüder besteht darin, eine nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben, die nicht nur die Tradition kleiner landwirtschaftlicher Betriebe bewahrt, sondern auch einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz leistet. Dadurch möchten sie die Schönheit der Hutweiden mit ihrer beeindruckenden Vielfalt für kommende Generationen erhalten.

Die Beweidung mit bedrohten Nutztierrassen trägt nicht nur zur Förderung einer artenreichen Vegetation bei, sondern unterstützt auch eine ökologisch bedeutende Gruppe - die Dungkäfer, die eine entscheidende Rolle im Nährstoffkreislauf spielen und eine wichtige Nahrungsquelle für verschiedene Vogelarten sind.

"Dank der Unterstützung von Changemaker #nature können wir noch mehr Flächen in ein buntes Paradies verwandeln. Wir haben ein Netzwerk von Mitstreiter:innen gewonnen, die sich wie wir für die biologische Vielfalt einsetzen. Wir möchten als Bauern in Einklang mit der Flora und Fauna leben und gemeinsam mit anderen die Natur wieder aufleben lassen – als Gegenbewegung zu den wachsenden Betonwüsten." - Simon Erharth

Das Projekt "Revitalisierung von Magerwiesen im pannonischen Raum im Burgenland" zielt darauf ab, durch extensive Beweidung die ehemaligen Hutweiden mit ihrer gesamten Artenvielfalt zu bewahren. Die Herausforderung besteht darin, die oft nur noch kleinen und verstreuten Juwelen der Artenvielfalt mit mobilen Herden zu pflegen. Die Brüder haben bereits drei Jahre Erfahrung gesammelt und möchten dieses Vorhaben nun im Rahmen ihres Projekts weiter vorantreiben.

"Die Vielfalt kehrt rasch zurück: Nachdem unsere Herden die Flächen beweidet haben, hört man wieder das Rascheln und Zwitschern der Vögel. Gottesanbeterinnen und viele andere Tiere sind sofort nach dem Besuch unserer Herden wieder zu sehen – das erfüllt uns mit Freude, selbst wenn es nur kleine, bunte und vielfältige Inseln in der Landschaft sind."

Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Einbindung der lokalen Bevölkerung, insbesondere von Kindern, um das Bewusstsein für Biodiversität und ihre wichtige Rolle im Ökosystem zu stärken. Die Brüder Erharth möchten ihre Schätze mit jungen Menschen teilen: die Schönheit seltener Blumen und die Faszination für Smaragdeidechsen, Dungkäfer und Gottesanbeterinnen.

"Matthias und Simon Erharth, unsere leidenschaftlichen Jungbauern aus Donnerskirchen, setzen mit ihrem Projekt ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie engagierte Naturschützer und Bauern die Harmonie zwischen Landwirtschaft und Natur herstellen können. Ihr Einsatz für den Erhalt gefährdeter Fauna, Flora und alter Nutztierrassen ist nicht nur bewundernswert, sondern inspirierend für uns alle. Sie sind wahre Pioniere im Naturschutz, und unsere Gemeinde ist stolz darauf, sie als Teil unserer Gemeinschaft zu haben." - Johannes Mezgolits, Bürgermeister von Donnerskirchen

Die Unterstützung von Changemaker #nature ermöglichte den Erharth-Brüdern, ihre Herden zu erweitern und das Weidemanagement flexibler zu gestalten. Investitionen in Viehtransport, Wasserversorgung und mobile Weidezäune fördern die Kulturlandschaftspflege in der Region. Dadurch können noch mehr verwachsene Flächen von invasiven Pflanzen befreit werden, um die ökologisch wertvollen Wiesenflächen langfristig zu sichern. Dank Changemaker #nature werden nun etwa 20 Hektar naturnah bewirtschaftet, anstatt der ursprünglich geplanten 8 Hektar Naturschutzflächen.

"Wir verwenden auch die Sense, um den Reptilien und Insekten nicht zu schaden. Ein behutsamer Fingermähbalken schneidet dazu die Pflanzen so, dass die Insekten und Reptilien den Grasschnitt überleben können." - Simon Erharth

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Mondhornkäfer

Die Vielfalt der Lebensräume, Tiere und Pflanzen, die durch das Projekt geschützt werden, ist beeindruckend. Trocken- und Magerwiesen bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen wie die Kuhschelle, Orchideen und das Federgras. Unter den geförderten Vögeln befinden sich der Wiedehopf, die Dorngrasmücke und der bunte Bienenfresser. Auch verschiedene Reptilien und zahlreiche Insektenarten, darunter der prächtige Apollo-Falter und verschiedene Wildbienenarten, finden hier einen geschützten Lebensraum.

"Matthias und Simon Erharth setzen mit ihrem Projekt ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie engagierte Naturliebhaber und Landwirte gemeinsam einen positiven Einfluss auf ihre Umwelt ausüben können. Ihre Leidenschaft für die Natur und ihr Wille, für kommende Generationen eine intakte Kulturlandschaft zu hinterlassen, machen sie zu Vorbildern im Naturschutz. Unterstützen wir sie dabei und setzen wir gemeinsam ein Zeichen für den Erhalt unserer einzigartigen Artenvielfalt." - Eric Scharnitz, BILLA Vertriebsdirektor

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Simon und Matthias Erharth

Changemaker #nature wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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Förderlogos

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Blick in das nebelumwobene Moor.

Faszination Gmöser Moor

18. Mai |
Oberösterreich
Veranstalter: NATURSCHAUSPIEL

Wohltuendes und Faszinierendes im Gmöser Moor.

Das Gmöser Moor ist eines der wenigen Niedermoore im oö. Alpenvorland. Es entstand nach der Mindel-Eiszeit und bietet einen traumhaften Blick auf den Traunstein. Unser Rundgang durch den bezaubernden Moorwald und die Moorwiese ist ein Genuss für Körper und Seele. Wir entdecken typische Moorpflanzen und ihre Heilwirkung sowie seltene Vögel.

Mit Mooranwendungen, wie Hand- oder Fußbädern und Trinkkuren, lernen wir unsere Gesundheit zu stärken.

Das Gmöser Moor in der Stadtgemeinde Laakirchen entstand vor rund 400.000 bis 450.000 Jahren in der Mindel-Eiszeit, als eine Gletscherzunge aus den Alpen, der Traunsteingletscher, dichtes Moränenmaterial ablagerte.
Durch eine flache Vertiefung an der Oberfläche dieser Moränenablagerung sammelte sich im Bereich des heutigen „Gmöser Moores“ verstärkt Oberflächenwasser, das zur Entwicklung des Niedermoores führte.

Um 1900 stach der Bauer Vizthum in Rahstorf auf seinem Gmöser Sumpf Torf ab und spürte durch das „Barfußstehen im Moor“ eine Linderung seiner jahrelangen Gelenksentzündung. Also eröffnete er vor 110 Jahren das Moorbad Gmös.

Während unserer Wanderung durch das Gmöser Moorgebiet lernen wir die Geologie und Zusammensetzung dieses Moores kennen. Beim Moor-Biotop schöpfen wir Moorwasser zum Trinken, in der Moorkapelle erfahren wir die Heilgeschichte und haben Gelegenheit zur Meditation.
Als Kraftplätze, um Energie aufzutanken, bieten sich die riesigen Moorbirken und –eichen an. Am Moorrundweg gehen wir ein Stück barfuß und beobachten dabei die Vorgänge in uns.

Hier lernen wir auch die typische Vegetation kennen. Wir erfahren die Heilwirkungen und Einsatzmöglichkeiten der Bäume und Pflanzen und nehmen die eine oder andere Kostprobe.

Auch die Bewohner des Moores, wie Wacholderdrosseln, Sumpfrohrsänger, Braunkehlchen, Kleiber oder Pirol werden erforscht.

Zum Abschluss der Tour durch das Gmöser Moor erkunden wir das Torf-Stechgebiet. Dabei lernen wir die Heilwirkung des Moores, vor allem für unseren Bewegungsapparat, kennen.
Am Ende unserer Tour stärken wir uns bei einem Moorfuß- oder Handbad mit Kräutern wie Zinnkraut und Mädesüß.

Info & Anmeldung zum NATURSCHAUSPIEL
Individuelle Termine für Gruppen ab 7 Personen nach Vereinbarung.

Faszination Gmöser Moor
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High-Tech Naturforscherin erforscht Amphibien

SPÄHIKEL-High-Tech-Naturforscher*in - Block Wasser: Froschkönig & Unkenruf

18. Mai |
Niederösterreich
Veranstalter: Nationalparkbetrieb Donau-Auen der Österreichischen Bundesforste

Gemeinsam mit dem Spähikel erforschen wir Tümpel und Pfützen und lernen so die spannende Welt der Frösche, Kröten und Unken kennen.

Wie sieht ein Jahr im Leben der Froschlurche aus – warum wandern sie und wer sagt ihnen, wann die Wanderung beginnen soll? Verschiedenste Sensoren im Spähikel helfen uns einen genaueren Blick auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu werfen und so vielleicht Aufschlüsse zur Amphibienwanderung zu bekommen.

Können wir anhand des Froschlaichs unterscheiden, mit wem wir es zu tun haben? Wo sind die Froschlurche im Sommer und wie überwintern sie?

Die Technik des Spähikels hilft uns all diesen Fragen auf den Grund zu gehen und eröffnet uns Einblicke in beide Lebensräume der Froschlurche: Wasser und Land. 360Grad-Kameras lassen uns im Tümpel umschauen und auf Froschperspektive gehen.

Wer quakt denn da? Wir hören genauer hin und können die Rufe mittels Richtmikrofon aufnehmen und diese auch am Computer ansehen - wie das geht und welche weiteren Möglichkeiten der Stimmaufzeichnung es gibt, erfahrt ihr im Spähikel.

Achtung Sammelpass! Werde Spähikel-High-Tech-Naturforscher*in und hole dir vor Programmstart deinen Sammelpass in der Infostelle des Nationalparks Donau-Auen im Schloss Eckartsau. Wenn alle Blöcke absolviert sind, wartet eine Überraschung auf dich!

Für Kinder geeignet ab 8 Jahren und nur in Begleitung eines Erwachsenen.

SPÄHIKEL-High-Tech-Naturforscher*in - Block Wasser: Froschkönig & Unkenruf
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